Kurz vor knapp hat es doch noch geklappt mit einem Platz in einer Tour nach Chernobyl und Prypiat.
Der Trip kostet zwar ein Heidengeld, trotzdem bin ich neugierig, wie 25 Jahre lang verlassene Stadt wohl aussieht.
Mit ziemlicher Verspätung fahren wir in einem Kleinbus mit sechs anderen Touristen bis zum Posten der 30 km Zone. Die Kontrolle hier ist recht lächerlich, mich übersieht der Posten einfach und will meinen Pass gar nicht sehen.
Auf der Straße zur 10 km Zone bin ich erstaunt, wie viel Verkehr doch herrscht. Viele Touristen, Leute der französichen Firma, die den Sarkophag Nummer 2 bauen soll (für den allerdings gerade das Geld fehlt), und ein paar Militärs. Innerhalb der 10 km Zone dreht ein Typ auf dem Traktor gemütlich seine Runden und mäht Rasen...
Unsere Führerin ist ein junges Mädchen, das sich damit das Geld für ihr Studium in Kanada verdienen will. Sie ist immer 15 Tage lang in der Zone, führt Touristen herum, wohnt und schläft auch dort, dann muss sie die 30 km Zone für 15 Tage verlassen.
Von Prypiat selbst stehen leider nur noch einzelne Gebäude, der Großteil wurde in den Wochen nach dem Unglück von den sogenannten Liquidatoren eingerissen. Unser erster Stopp ist ein Kindergarten. Zwar ist das Innere mitsamt den übrig gebliebenen Möbeln sehr verwittert, doch wirkliches Lost Place - Feeling fehlt. Zu inszeniert wirkt alles... von der kaputten Puppe am Wegrand über das aufgeschlagene Buch zu den verschobenen Möbeln. Viel wurde wohl extra für die Touristen präpaiert und als Fotoobjekt parat gelegt.
Von unserem Gastgeber haben wir einen alten Sovjet-Geigerzähler bekommen, mit dem Daniel fleißig überall Strahlung misst. Er ist da recht panisch unterwegs, während ich mir keine großen Sorgen mache. In den paar Stunden in der Zone nimmt man vmtl. nur etwas mehr Strahlung auf als auf einem Flug nach Australien und zurück. Für uns Tagesbesucher ist die Strahlung, die an extremen Punkten wie einem Kanaldeckel neben dem berühmten Riesenrad in Prypiat oder ein paar hundert Meter neben dem Reaktor ca. 5 mSv/h beträgt, hoffentlich halb so wild.
Unsere Führerin legt ein recht flottes Tempo vor und so klappern wir schnell die wichtigsten Punkte wie das Krankenhaus, Riesenrad, Busbahnhof und ein Cafè ab. Interessant finde ich, dass in den meisten Gebäuden keinerlei Möbel mehr stehen. Angeblich wurden diese mit einer "Strahlenschutzfarbe" bestrichen und außerhalb der Zone weiter verwendet. Farbe gegen ionisierende Strahlung? Okay...
Danach folgt Mittagessen in der Werkskantine direkt in der 30 km Zone. Das Essen ist erstaunlich gut und reichlich, es gibt Borschtsch, Salat, Haupt- und Nachspeise. Da arbeitet man doch gerne in der Zone!
Vor der Abreise fahren wir noch direkt auf den Platz zu einem Denkmal, das nur wenige hundert Meter von Reaktor 4 entfernt ist. Hier ist die Strahlenbelastung schon etwas stärker, trotzdem sieht man viele Bauarbeiter am nebenstehenden Gebäude, sowie Militärs, die gemütlich zusammenstehen und rauchen. Wir sind jedoch nach einer kurzen Fotosession wieder weg.
Vor dem Verlassen der Zone müssen alle noch durch eine alte Sovjet-Strahlungskontolle. Den Test besteht zum Glück jeder, und wir fahren zurück nach Kiew.
Der Trip kostet zwar ein Heidengeld, trotzdem bin ich neugierig, wie 25 Jahre lang verlassene Stadt wohl aussieht.
Ortsschild von Prypiat - frisch gestrichen |
Auf der Straße zur 10 km Zone bin ich erstaunt, wie viel Verkehr doch herrscht. Viele Touristen, Leute der französichen Firma, die den Sarkophag Nummer 2 bauen soll (für den allerdings gerade das Geld fehlt), und ein paar Militärs. Innerhalb der 10 km Zone dreht ein Typ auf dem Traktor gemütlich seine Runden und mäht Rasen...
Unsere Führerin ist ein junges Mädchen, das sich damit das Geld für ihr Studium in Kanada verdienen will. Sie ist immer 15 Tage lang in der Zone, führt Touristen herum, wohnt und schläft auch dort, dann muss sie die 30 km Zone für 15 Tage verlassen.
Von Prypiat selbst stehen leider nur noch einzelne Gebäude, der Großteil wurde in den Wochen nach dem Unglück von den sogenannten Liquidatoren eingerissen. Unser erster Stopp ist ein Kindergarten. Zwar ist das Innere mitsamt den übrig gebliebenen Möbeln sehr verwittert, doch wirkliches Lost Place - Feeling fehlt. Zu inszeniert wirkt alles... von der kaputten Puppe am Wegrand über das aufgeschlagene Buch zu den verschobenen Möbeln. Viel wurde wohl extra für die Touristen präpaiert und als Fotoobjekt parat gelegt.
Von unserem Gastgeber haben wir einen alten Sovjet-Geigerzähler bekommen, mit dem Daniel fleißig überall Strahlung misst. Er ist da recht panisch unterwegs, während ich mir keine großen Sorgen mache. In den paar Stunden in der Zone nimmt man vmtl. nur etwas mehr Strahlung auf als auf einem Flug nach Australien und zurück. Für uns Tagesbesucher ist die Strahlung, die an extremen Punkten wie einem Kanaldeckel neben dem berühmten Riesenrad in Prypiat oder ein paar hundert Meter neben dem Reaktor ca. 5 mSv/h beträgt, hoffentlich halb so wild.
Vergnügungspark in Prypiat |
Unsere Führerin legt ein recht flottes Tempo vor und so klappern wir schnell die wichtigsten Punkte wie das Krankenhaus, Riesenrad, Busbahnhof und ein Cafè ab. Interessant finde ich, dass in den meisten Gebäuden keinerlei Möbel mehr stehen. Angeblich wurden diese mit einer "Strahlenschutzfarbe" bestrichen und außerhalb der Zone weiter verwendet. Farbe gegen ionisierende Strahlung? Okay...
Die Truppe auf dem zentralen Platz von Prypiat |
Danach folgt Mittagessen in der Werkskantine direkt in der 30 km Zone. Das Essen ist erstaunlich gut und reichlich, es gibt Borschtsch, Salat, Haupt- und Nachspeise. Da arbeitet man doch gerne in der Zone!
Vor der Abreise fahren wir noch direkt auf den Platz zu einem Denkmal, das nur wenige hundert Meter von Reaktor 4 entfernt ist. Hier ist die Strahlenbelastung schon etwas stärker, trotzdem sieht man viele Bauarbeiter am nebenstehenden Gebäude, sowie Militärs, die gemütlich zusammenstehen und rauchen. Wir sind jedoch nach einer kurzen Fotosession wieder weg.
Reaktor 4 |
Vor dem Verlassen der Zone müssen alle noch durch eine alte Sovjet-Strahlungskontolle. Den Test besteht zum Glück jeder, und wir fahren zurück nach Kiew.
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