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Sonntag, 29. Juli 2012

Nach Ulaan Bataar


Nach einem recht faulen Wochenende in Irkutsk treffen wir Montagnachmittag Nico vor der mongolischen Botschaft. Zusammen fahren wir raus aus der Stadt und über eine schön kurvige Passstraße zum südlichen Ende des Baikalsees. So eine tolle Strecke hatten wir schon seit 10.000 km nicht mehr, und ausgerechnet jetzt regnet es und ich habe eine Person mehr hintendrauf!
Na ja, auf dem Rückweg werde ich die Kurven genießen können…

Wir campieren in der Nähe eines Flusses, so können wir unser Trinkwasser sparen und haben genug Wasser zum kochen. Diesmal ist der Platz sogar weitestgehend mückenfrei, weshalb ich beschließe, mal in der Hängematte zu nächtigen statt im Zelt. Wozu fährt man das Ding denn tausende Kilometer spazieren?
Die Nacht ist wider Erwarten recht warm und bequem – für baumreiche Länder ohne Moskitos wäre das Ding eine echte Alternative!

Am nächsten Tag starten wir rechts spät und fahren entlang des Baikalsees bis Ulan Ude zum Lebensmittel nachfüllen. Eigentlich wollen wir recht bald nach der Stadt zelten, doch die Landschaft verändert sich langsam komplett. Während es in Zentralrussland noch Ebene und endlose Wälder gab, sieht es hier nun echt schon „mongolisch“ aus mit langgezogenen baumfreien Hügeln und Steppe. Nach einigem Suchen finden wir einen schönen Platz am Fluss, der leider komplett mückenverseucht ist. Wir fahren stattdessen über die Steppe etwas weiter den Berg hoch, wo eine leichte Brise die Viecher vertreibt.
Mit Bier, Schaschlik und Lagerfeuer wird der Abend bei guter Aussicht richtig gemütlich.



Tags darauf geht es zur russisch-mongolischen Grenze. Hier treffen wir auf ein schwedisches Pärchen, das mit zwei BMW 1200 GS unterwegs ist. Sie wollen die Mongolei durchqueren und haben extra Stollenreifen aufgespannt. Wir stehen zusammen das wirklich komplizierte und verwirrende Grenzprocedre durch. Gut vier Stunden rennen wir von Schalter zu Büro zu Schalter, bis endlich wir und unsere Maschinen die Erlaubnis haben, in die Mongolei einzureisen. An der abschließenden Kontrolle fehlt Daniel und mir noch ein Stempel auf einem furchtbar wichtigen Zettel, weshalb wir nochmal zurück müssen und diesen gegen Abgabe eines anderen furchtbar wichtigen Zettels erhalten.

Da es nun schon relativ spät ist, kaufen wir kurz noch ein paar Vorräte und suchen uns zusammen mit den Schweden einen Campingplatz. Wir müssen uns endgültig von den gut geschützten Campingplätzen, wie man sie in Russland überall gefunden haben, verabschieden, finden allerdings noch einen ganz akzeptablen Platz in einer Baumgruppe unweit der Straße.

Leider ist unser Wasservorrat sehr begrenzt, deshalb entschließe ich mich, noch ein paar Kilometer zur nächsten Stadt zu fahren und dort noch etwas Wasser zu kaufen oder aus dem Fluss zu nehmen. Leider entpuppt sich der auf der Karte verzeichnete Fluss als Sumpfgebiet, und Geschäft finde ich auch keins. Ich will mich gerade auf den Rückweg machen, da höre ich ein seltsames Geräusch aus Richtung des Hinterreifens. Ich schaue runter und sehe, dass der Reifen erheblich Druck verloren hat. Ganz toll, die Koffer mit Werkzeug und Schlauch liegen im Camp, telefonisch ist dort keiner zu erreichen, weil Nico nur eine russische Simkarte hat und Daniels Handy seit Wochen kaputt ist. Mit Müh und Not wackele ich zur nächsten Tankstelle und frage nach einer Werkstatt. Allerdings muss ich feststellen, dass hier kaum einer Russisch oder gar Englisch kann, und dass sich Mongolisch einfach verboten seltsam anhört.
Ich schiebe zur nächsten Tankstelle, wo ein Reifen auf dem Dach des Gebäudes auf eine Werkstatt hinweisen könnte und bin enttäuscht von der mangelnden Hilfsbereitschaft der Mongolen. In Russland hätte sicher sofort jemand angehalten…

Leider hat die Werkstatt zu und auch die Frau an der Tankstelle kann mir nicht weiterhelfen, deshalb lasse ich das Motorrad stehen und mache mich auf Schusters Rappen auf zum 10 Kilometer entfernten Camp. Ich versuche mein Glück mit Trampen, und tatsächlich wendet nach wenigen Augenblicken neben mir ein LKW. Die Beifahrerin fragt in ziemlich rudimentärem Englisch, was mit meinem Motorrad sei. Ich erkläre mein Malheur und die beiden fahren mich zurück zum Camp. Hier erwische ich gerade noch Daniel, der aufbrechen wollte um mich zu suchen. Wir packen unser Werkzeug ein und fahren gemeinsam zurück zum Moped.

Wir versuchen zuerst unser Glück mit Pannenspray, das angeblich kleine Löcher im Schlauch verschließen kann, doch vergeblich. Die Brühe läuft einfach durch das Loch wieder aus dem Reifen. Inzwischen hat sich ein junger Kerl mit einer kleinen Offroad-Maschine eingefunden, der mir anbietet, mich mitsamt Reifen zu einer Werkstatt zu fahren.
Wir bauen fix das Hinterrad aus und mit dem Ding unter dem Arm setze ich mich hinten auf seine Enduro. Leider kann die Werkstatt nur schlauchlose LKW-Reifen mit ihrer Maschine abziehen, deshalb fahre ich mit einer anderen Frau, die auch an der Tankstelle war und nun zur Werkstatt nachgekommen ist, zurück zur Tankstelle. 

Hier demontieren der Tankwart und der Endurofahrer mehr oder weniger fachmännisch meinen Mantel und wir ziehen den Reserveschlauch ein. Beim Versuch, den Mantel wieder an seine ursprüngliche Position zu bringen, schlagen sie zwar eine tiefe Kerbe in meine Felge, doch am Ende sind sie doch erfolgreich. Nach dem Anpassen des Ventils ist alles wieder im Lot und zum Dank will jeder mal hinten drauf mitfahren.
Auf die Helme verzichten wir in der Eile, und so rasen wir mit 120 km/h ohne Helm durch die nächtliche Stadt. Danach tausche ich mit dem jungen Endurofahrer für eine Runde die Motorräder. So ein leichtes Ding fährt sich zwar lustig, aber im Endeffekt ist mir meine Susi doch echt lieber.
Nach gut einer Stunde Mopeds testen, quatschen und Zedernüsse kauen (die Dinger sind anscheinend mongolisches Grundnahrungsmittel) verabschieden wir uns schließlich und fahren zurück zum Camp. Es ist bereits Mitternacht, doch Nico ist immer noch wach und hat sogar mit dem Essen auf uns gewartet. Schnell kochen wir Nudeln und essen ein spätes Abendessen.

Ich hatte zuvor mal wieder die Hängematte aufgespannt und diesmal sogar ein Moskitonetz darüber gehängt. Im Laufe der Nacht verirren sich jedoch immer mehr Viecher und Mücken unter das Netz und zerstechen mich tierisch. Auf welchem Weg sie reingekommen sind weiß ich bis jetzt nicht… vielleicht waren sie auch einfach nur so klein, dass sie durch die Maschen gepasst haben. Auf jeden Fall habe ich eine ziemlich ungemütliche Nacht und bin froh, am nächsten Tag gemütlich nach Ulaan Bataar fahren zu können.
Die Schweden waren bereits früher aufgebrochen als wir, trotzdem treffen wir sie im Laufe des Nachmittags wieder am Straßenrand. Wir unterhalten uns kurz, und als wir weiter wollen, springt die Enfield mal wieder nicht an. Nico und ich schieben das Ding die Straße rauf und runter, die Schweden verdrücken sich währenddessen klammheimlich. Schlechter Stil, uns einfach so stehen zu lassen, wenn ein Moped nicht funktioniert!

Kurz vor der Stadt ist eine riesen Baustelle, weshalb der ganze Verkehr außen rum über eine Schlammpiste fahren muss. Hier finden wir auch die Schweden wieder, die genausowenig weiterkommen wie wir. Einige offensichtlich Ortskundige Autofahrer drehen schließlich um und biegen auf eine ganz akzeptable Schotterpiste ein, die durch die ärmlichen Randgebiete der Stadt Richtung Zentrum führt. Glücklicherweise ist die Straße in meinem GPS verzeichnet, und so finde ich problemlos den Weg ins Zentrum und auf die Hauptstraße. Die Schweden hängen sich an uns dran, doch im Verkehrschaos von Ulaan Bataar bleiben sie manchmal zurück. Als ich wieder einmal kurz warte, bis ich alle im Rückspiegel sehen kann, brettert der Schwede plötzlich vor, bremst neben mir ab und schnauzt mich an, wieso ich denn so schnell fahren würde! Wir wären schließlich eine Vierergruppe, ich solle gefälligst auf sie warten! Ach so, wir sind auf einmal eine Gruppe? Uns erst stehen lassen und dann Hilfe wollen, weil man kein eigenes GPS hat… klasse! Ich habe jedoch keine Lust auf streiten und gelobe Besserung. Mein Versprechen einlösen muss ich allerdings nicht, da die beiden sofort zu einem Hotel am Straßenrand abbiegen. Sie verabschieden sich nicht.

Wir fahren noch ein paar Meter weiter und suchen das Golden Gobi Guesthouse, neben dem unsere Couchsurferin wohnen soll. Leider verzettle ich mich ziemlich im Einbahnstraßenchaos und so beschließen wir, erst mal anzuhalten und über Skype bei ihr anzurufen, um zu sehen ob sie überhaupt zu Hause ist. Daniel zieht mit dem Netbook los, um ein WLAN zu finden und kommt wenig später mit einer Kellnerin im Schlepptau zurück, die zu unserer Überraschung deutsch spricht. Er hatte Marissa, unsere Couchsurferin, über das WLAN eines Restaurants erreicht und die Kellnerin hatte gemerkt, dass er Deutscher ist. Sie erklärt uns den Weg und wir kommen zu Marissas Haus, wo wir uns und unseren Gepäckberg im Wohnzimmer einquartieren.

Freitag, 29. Juni 2012

Banja am Baikalsee


Die letzten Kilometer nach Irkutsk ziehen sich etwas, gerade weil nach Krasnojarsk auf weiten Strecken kein Asphalt mehr vorhanden ist und man über mehr oder weniger gute Schotterpisten fährt – gerade die Enfield hat sowas offensichtlich nicht so gerne und so kommt Daniels Maschine langsam voran und macht auch wieder Probleme. Zuerst mag sie an der Tankstelle nicht anspringen, und dann ausgerechnet mitten im Stau der Innenstadt von Irkutsk. 

Die Enfield vor Irkutsk

 Da wir etwas zu früh dran sind, um unsere Couchsurferin zu treffen, setzen wir uns in ein Cafè und warten. Kurz vor 7 machen wir uns auf zu der Adresse, die Yandex Maps (quasi eine russische Version von Google) ausgespuckt hat. Wir fahren die Straße auf und ab, finden aber partout keine Hausnummer 3. Als wir denselben Typen, der gerade im Garten werkelt, zum zweiten Mal fragen, erbarmt er sich unser und telefoniert kurz. Es stellt sich heraus, dass es in Irkutsk noch eine weitere Straße mit demselben Namen gibt – etwas mehr als 10 km entfernt. Da diese aber nicht in meinem GPS ist und wir keinen Wegpunkt haben, setzt er sich kurzerhand in sein Auto und fährt vorneweg, um uns den Weg zu zeigen. Er sei auch Biker, und unter Kollegen hilft man ja schließlich gerne – super!

Bei Masha, unserer Couchsurferin angekommen, breiten wir unser Hab und Gut in ihrer Küche aus. Am nächsten Tag wollten wir eigentlich das Visum für die Mongolei beantragen, aber da wir zu spät dran sind, wollen sie den Antrag nicht mehr entgegennehmen. Montag zwischen 10 und 13 Uhr bitte! Na toll, jetzt müssen wir das gesamte Wochenende in Irkutsk rumgammeln…

Wirklich faul wird das Wochenende aber nicht, denn an der Enfield gibt es wieder einiges zu reparieren. Die Scheißnaht der hinteren Auspuffhalterung ist gebrochen, dadurch hat der Auspuff noch mehr als sonst vibriert und auch die Mutter der vorderen Halterung runtergewackelt. Eigentlich kein Problem – neue Mutter drauf drehen und fertig. Blöd nur, dass es ein englisches Modell ist, an dem alles Inch und nix metrisch ist. Und finde mal einer eine Mutter mit Inch-Gewinde in Irkutsk! Wir klappern zwei Tage lang Baumärkte, Läden für Autozubehör und alle möglichen anderen Geschäfte ab, aber vergeblich. 

Abends verkünsteln wir uns in Mashas Küche, beide froh, dass wir endlich mal wieder einen ordentlichen Herd haben und kochen können. Freitags gibt es Chili con Carne, Sonntags kochen wir endlich mal wieder Kässpatzen, bei denen wir aber nicht sicher sind, wie gut sie bei Masha und ihrem Freund ankommen. Egal, uns hats geschmeckt ;)

Das Auftauchen des Freunds ist an sich noch eine recht witzige Story: Sonntagmorgens um 3 sitzen wir immer noch vor unseren Laptops in der Küche (wenn man mal Internet hat, muss man das schließlich nutzen), da klopft es plötzlich am Fenster. Was, Betrunkene vor dem Haus? Wir können draußen nichts erkennen und ignorieren das Klopfen. Masha im Nebenzimmer hat aber offensichtlich Besuch erwartet, denn wir hören die Tür und die beiden verschwinden in ihrem Zimmer. Fünf Minuten später kommt der Typ zu uns in die Küche – allerdings bereits ohne Hose. „Hey guys, are you from Germany? Do you have a Micro-USB cable?“ Ich gebe ihm das Gewünschte und er verschwindet wieder in Mashas Zimmer, das die beiden bis Sonntagnachmittag nicht verlassen.

Wir machen uns weiter auf die erfolglose Suche nach einem Schweißer und einer Inch-Mutter.
Erst über unsere Freunde in Krasnojarsk kommen wir an einen Biker aus Irkutsk, mit dem wir uns montags nach Erledigung der Visaformalitäten treffen.
Er fährt mit uns zu einer Werkstatt, in der kurzerhand die Stange mit dem Inch-Gewinde durch eine metrische ersetzt und die Auspuffhalterung wieder angeschweißt wird. Der Mechaniker biegt auch gleich noch die Fußraste gerade (Daniel hatte am Tag davor aufgrund einer ziemlich mies verlegten Straßenbahnschiene Kontakt zum irkutsker Asphalt – zum Glück nur in Schrittgeschwindigkeit), und die Enfield ist wieder fast wie neu. 

Aussicht auf ein kleines Eck des Baikalsees

Obwohl es schon wieder recht spät am Abend ist, machen wir uns noch auf dem Weg Richtung Olchon, eine Insel mitten im Baikalsee. Wir campieren auf ca. halber Strecke und fahren am nächsten Tag die restlichen Kilometer über größtenteils akzeptable Schotterpiste zur (kostenlosen) Fähre auf die Insel. Während der Überfahrt treffen wir ein paar Russen, die mit zwei vollbeladenen Autos übersetzen, um sich in einer Bucht ein paar schöne Tage beim Fischen und Wodka trinken zu machen. Spontan laden sie uns ein – da haben wir nichts dagegen!

Auf der Insel gibt es nur eine Schotterpiste, auf der wir recht langsam vorankommen. Die Autos ziehen alle an uns vorbei, und ich denke schon, dass die Einladung somit revidiert ist, da sehe ich, wie ein Auto an der Abzweigung zu einem Sandweg auf uns wartet. Wir heizen noch ein paar Kilometer über Sand und Steppe, dann stehen wir an einem recht steilen Grashang, der hinab zu einer Bucht führt. Vorsichtig, um nicht auf einer sandigen Stelle abzurutschen und die Maschine im Baikalsee zu versenken, fahren wir den Hang runter und suchen ein halbwegs gerades Plätzchen für Maschinen und Zelt. 

"Unsere" Bucht am Baikalsee

 Die Russen packen Gruppenzelt, Grill, tonnenweise Lebensmittel, Fischernetze und noch einiges mehr aus, da nähert sich plötzlich ein olivgrüner Jeep. Irgendwelche halboffiziell aussehenden Leute steigen aus und unterhalten sich mit unseren Leuten. Ausweise werden hervorgekramt und Dokumente ausgefüllt. Daniel und ich vermuten schon, dass die Jungs Ärger kriegen, weil sie ohne Angelerlaubnis unterwegs sind, doch es geht offensichtlich nur um die Kosten fürs Campen im Nationalpark. Sie erzählen uns später, dass der Betrag eigentlich viel höher sei, sie aber mit einer Zahlung von 500 Rubel (in die Tasche der Kontrolleure natürlich) davon gekommen seien.

Kaum ist alles aufgebaut, paddeln zwei der Jungs mit einem Schlauchboot auf den See um die Netze zu setzen. Sie erzählen uns, dass sie letztes Jahr sicher 50 Kilogramm Fisch gefangen hätten, deshalb freue ich mich schon auf den bevorstehenden Fang.
Nachdem die erste Ladung Schaschlik vertilgt und die erste Flasche Wodka angebrochen ist, paddle ich zusammen mit Alexeij (er ist offensichtlich fürs Fischen zuständig) raus, um die Netze zu überprüfen. Für mich eine großartige Möglichkeit noch was zu lernen, denn bisher habe ich noch nie auf diese Art gefischt – wer weiß, wann man das mal brauchen kann. Leider haben wir keinen Erfolg, nur in einem Netz hat sich ein kleiner Omul (ein im Baikalsee endemischer Fisch, den es sonst nirgendwo anders gibt) verfangen. Er wird gleich roh mit Dill, Salz und Öl zubereitet.

Bereit zur Ausfahrt

Ohne Fisch verbringen wir den Abend notgedrungen damit, Schaschlik und Stockbrot zu grillen sowie Unmengen Wodka zu trinken. Immer wenn wir denken, der Vorrat der Truppe wäre endlich erschöpft, ziehen sie aus irgendeiner Ecke noch eine Flasche hervor. Ablehnen ist nicht, und als wir Bedenken bezüglich unseres morgigen Zustandes äußern, erklären sie uns, dass man von diesem Wodka garantiert keinen Kater bekommt – und tatsächlich, die Marke heißt übersetzt so viel wie „Kein-Kater-Wodka“. Stimmt auch weitestgehend, denn obwohl wir zu siebt über den Abend hinweg sieben Flaschen vernichtet haben, geht es uns allen am nächsten Morgen halbwegs akzeptabel, von einer Ausnahme mal abgesehen.

Die Ausnahme, Pascha, hatte sich im Laufe des Abends großzügig am Biervorrat der Truppe vergriffen und vergnügte sich den Großteil der Nacht damit, in seinem Auto über den steilen Wiesenhang zu heizen. Wir hatten schon immer Sorge, dass er entweder unsere Motorräder umfährt oder aber sich und sein Auto im Baikalsee versenkt, doch bis auf ein paar Kratzer im Bodenblech dürfte er recht gut davongekommen sein.
Am nächsten Morgen wollen ein paar der Jungs in den Ort fahren um Nachschub zu kaufen, und ich begleite sie, damit ich wenigstens einen Teil unserer „Schulden“ abzahlen kann. Eigentlich hatte ich erwartet, dass einer der Nüchternen fährt, doch am Steuer sitzt bereits Pascha mit einer frischen Dose Bier. Obwohl garantiert noch nicht ausgenüchtert, fährt er halbwegs sicher bis zur Schotterstraße – wo er dann den Fahrersitz doch einem etwas Fahrtauglicherem überlässt. Die Polizei ist ja schließlich auch auf der Insel tätig...

Eigentlich wollten wir im Ort Fisch kaufen, aber anscheinend ist die Population soweit zurückgegangen, dass kaum einer der Fischer noch etwas fängt. Nach einigem Suchen finden wir trotzdem noch einen Laden, der getrockneten und geräucherten Omul hat. Wir decken uns mit Fisch, Bier und Wodka ein und fahren zurück zum Strand, wo der Fisch sofort verkostet wird. Ich glaube, ich habe noch nie so guten getrockneten Fisch gegessen!
Am Nachmittag fahre ich nochmals mit Alexeij raus, um ein weiteres engmaschigeres Netz zu legen. Als wir wieder zurückkommen, haben die Jungs bereits die Banja aufgebaut: Ein rechteckiges Zelt, drinnen ein kleiner Holzofen, dessen Schornstein nach draußen ragt. Wir heizen ordentlich ein und sitzen wenig später mit kühlem Bier und Trockenfisch in der heißen Banja. Zum Abkühlen direkt in den fünf Grad kalten Baikalsee springen – gibt’s denn was Besseres? 

Banjazelt



Die Banja wird vorgeheizt

Am nächsten Tag brechen wir gegen Mittag auf und fahren zurück Richtung Irkutsk. Auf der Fähre treffen wir Nico, einen Deutschen aus Freiburg. Er ist schon seit zwei Monaten mit dem Rucksack in Russland unterwegs und will wie wir demnächst in die Mongolei. Als er eher spasseshalber fragt, ob wir ihn nicht nach Ulan-Bator mitnehmen können, stimmen wir nach kurzer Überlegung zu. Schließlich sind wir bis Moskau zu dritt auf zwei Motorrädern unterwegs gewesen, dann geht das auf den letzten paar Metern nach UB auch noch und ist vielleicht ganz witzig. Leider wird sein Visum erst gegen Montag fertig, deshalb verbringen wir nun noch ein weiteres Wochenende in Irkutsk.

Sonntag, 24. Juni 2012

Bikerfestival und Sperrzone

Nach Novosibirsk bin ich erst mal froh, wieder in Ruhe im Wald campen zu können, ohne von anderen Leuten und deren Zeitplan abhängig zu sein. Wir waren trotz des Tipps von Anton, der uns eine Alternative zur Magistralen empfohlen hatte, welche auf einer Schotterpiste endete, recht gut vorangekommen.
Da wir die Einkäufe für die Kässpatzen nicht vollständig verwerten konnten, gibt es heute Abend mal Stockbrot mit Zwiebeln, zubereitet über offenem Birkenfeuer - super! 




Am nächsten Tag starten wir leider bereits mit Regen. Nach ein paar Stunden erreichen wir das Nest Achinsk, wo wir nach einem Cafè mit WiFi fragen, um über Skype den Bekannten in Krasnojarsk anzurufen. Als wir so auf einem Parkplatz stehen, kommt jemand auf uns zu. Ob wir das Bikefestival suchen würden? Nein, eigentlich nicht... hört sich aber interessant an. 
Wir überlegen noch, wie groß ein Bikefestival in diesem kleinen Nest wohl sein kann, da biegt plötzlich ein riesen Trupp Motorräder mit wehenden Fahnen um die Ecke! Es ist ein Treffen aller Bikerclubs im Umkreis von mehren hundert Kilometern, die auf einem Gelände nebenan das ganze Wochenende Party feiern. Da sind wir natürlich sofort dabei!


Als weitgereiste Ehrengäste werden wir mit großem Hallo aufgenommen. Wir werden vom Präsidenten des Bikerclubs Krasnojarsk eskortiert, zahlen selbstverständlich weder für Eintritt, Willkommensbier noch Hühnersuppe. 
An jeder Ecke werden wir eingeladen, und ich habe kaum eine Möglichkeit zu verhindern, ständig mit diversen Getränken "beglückt" zu werden. An dieser Stelle möchte ich gleich mal eine Warnung loswerden: Trinkt nicht mit Weißrussen und Armeniern, vor allem nicht, wenn sie aus der schönen russischen Stadt Urzhum kommen. Tut es einfach nicht.


Erheblich belustigt ist die ganze Nacht einiges los: Eine recht gute Band auf der Bühne, viele lustige bis bedenkliche Motorräder, von denen die wenigsten ein Nummernschild besitzen (siehe unten) und zu späterer Stunde auch noch vor allem auf männliche Motorradfahrer ausgelegte Unterhaltungsshows ;)


Bikerparty

"Don't touch my Yamaha!"


Nach einer mehr oder weniger kurzen Nacht tuckert die ganze Tuppe am nächsten Mittag vor der Heimfahrt zum Baden an einen nahegelegenen Fluss. Leider ist die Stömung zu stark um richtig zu schwimmen, doch auch im flachen Wasser kann man gut abkühlen und vor allem mal wieder sauber werden. 

Danach fahren alle zusammen Richtung Krasnojarsk, und uns wird von mehreren Seiten versprochen, dass wir eine Übernachtungsmöglichkeit finden. Die Kommunikation ist jedoch meist etwas eingeschränkt, weil längst nicht jeder der Truppe Englisch spricht und mein Russisch immer noch nicht wirklich gut ist.



Enfield, Suzuki und russische Konsorten

Wir landen schließlich bei den Bikern von Schelesnogorsk, einem Ort etwas nördlich von Krasnojarsk. Ich wundere mich noch, wieso alle Schilder nach Schelesnogorsk nach rechts zeigen, wir aber links auf eine Schotterpiste abbiegen - da halten die Jungs plötzlich an und deuten auf einen kleinen Trampelpfad im Wald. Ein anderer Biker kommt dort zu Fuß raus und bedeutet uns, ihm mit den Bikes zu folgen, während die anderen umdrehen und zurück fahren. 


Wir kämpfen uns also mit unseren vollbepackten Maschinen über den Weg, der echt ein Abenteuer für sich ist: Es geht über notdürftig abgedeckten Nato-Stacheldraht (wieso zum Henker liegt sowas mitten im Wald rum?) und durch ziemlich tiefe Löcher. 
Endlich kommen wir an der anderen Seite auf einem besseren Weg raus, und wer steht da? Die beiden, die vorhin umgedreht sind! Wieso mussten wir durch den Waldweg und die durften außen rum fahren? Das versteh einer...


Wir werden von Roman mit seiner (leider etwas lädierten) Honda Goldwing abgeholt und zunächst zur Clubgarage eskortiert, wo unsere Motorräder sicher stehen. Wir schlafen bei ihm und seiner Frau Anja in der Wohnung. 
Der Ort selbst hat noch sehr viel Sovjetcharme. Am nächsten Tag essen wir in einer öffentlichen Kantine, untergebracht in einem pompösen Gebäude - auch noch ein Relikt aus vergangenen Zeiten, in der das Volk effizient verköstigt wurde.


Hier erfahren wir eher beiläufig, was es mit der Stadt auf sich hat. Aus Erzählungen wissen wir bereits, dass Roman in einer Firma für Sattelitentechnik arbeitet. Wir erfahren nun, dass Schelesnogorsk bis 1994 "Krasnojarsk 26" hieß und zu Sovjetzeiten auf keinerlei offiziellen Karten zu finden war - hier wurde (noch bis 2010) waffenfähiges Plutonium angereichert und geheime Sattelitentechnik produziert. Die Stadt ist immer noch polizeiilich abgeriegelt, eigentlich kommt man nur mit einer speziellen Gehnehmigung hinein! Hübsche Sache, und wir fahren einfach so mit unseren deutschen Kennzeichen durch die City! Wenigstens wissen wir jetzt, wieso wir gestern diesen miesen Waldweg fahren mussten - und wieso da Nato-Stacheldraht lag...


Wir haben schon Sorge, diesen miesen Weg auch wieder auf der Rückfahrt fahren zu müssen, doch unsere Gastgeber beruhigen uns: Beim Verlassen der Stadt würde man am Checkpoint nicht kontrolliert, das sei alles ganz easy. Gut, dann bin ich ja beruhigt. Mehr oder weniger zumindest.


Da es wieder übertrieben heiß ist, machen wir nachmittags einen Ausflug zum Stausee in der Stadt. Theoretisch ein netter Ort, wenn das Wasser nicht so dreckig wäre - und man nicht wüsste, dass es zum Kühlen von Atomreaktoren verwendet wird.


Abends grillt der örtliche Bikerclub bei der Garage Schaschlik - natürlich sind wir wieder herzlich eingeladen. Trotz (und teilweise gerade wegen) einiger Sprachprobleme ist es ein lustiger Abend, und einmal mehr wird mir bewusst, wie großartig gastfreundlich die Menschen in diesem Land sind. Ich bekomme zum Abschied spontan einige persönliche Kleinigkeiten wie Schlüsselanhänger geschenkt, sodass ich ein richtig schlechtes Gewissen habe, dass ich gar nichts weggeben kann... 
(Notiz an mich selbst: Russen stehen auf Kühlschrankmagnete - unbedingt für die nächste Reise ein paar aus Deutschland mitnehmen!)


Am kommenden Tag wollen wir uns eigentlich wieder verabschieden, doch unsere Gastgeber bestehen darauf, uns noch Krasnojarsk zu zeigen. Im Konvoi fahren Roman und Anja mit der Goldwing, ein weiteres Mädchen aus dem Club und wir Ausländer aus der Stadt. Wie angekündigt werden wir am Checkpoint tatsächlich nicht aufgehalten - Glück gehabt. 
Die Fahrt durchs krasnojarsker Verkehrschaos ist ziemlich nervig, vor allem weil Roman vorneweg immer über dunkelgelbe Ampeln rauscht und die weitere Mitfahrerin offensichtlich Fahranfängerin ist...


Unsere Gastgeber am Aussichtspunkt über Krasnojarsk

Dennoch ist der Abschied ganz nett, und an einem Aussichtspunkt über der Stadt sollen wir uns unbedingt noch eine Andenkenmünze prägen. Eigentlich hatten wir geplant, noch etwas Strecke zu machen, weil es bis Irkutsk noch etwas über tausend Kilometer sind, doch es ist bereits 20 Uhr, als wir Roman und Anja an der Abfahrt zur Magistralen verlassen. Deshalb schlagen wir bereits nach wenigen Kilometern das Zelt auf und beschließen, die nächsten beiden Tage dafür früher aufzustehen und mehr zu fahren - schließlich wollen wir am Donnerstag in Irkutsk sein!

Samstag, 23. Juni 2012

Von Ekaterinburg bis Novosibirsk

Der nächste Stop nach Perm ist Ekaterinburg - wir haben Europa verlassen und tuckern nun durch Asien. Auch hier kommen wir wieder für eine Nacht bei Couchsurferinnen unter, mit denen wir zusammen das EM-Spiel Russland gegen Tschechien anschauen. Die Mädels sind richtig fußballbegeistert, sodass sogar ich mich anstecken lasse. Nach dem 4:1 Sieg für Russland bricht nachts auf der Straße das Chaos aus - die Russen sind wirklich ein feierwütiges Völkchen!

Wir schlafen uns aus, fahren dann aber zügig weiter nach Tyumen, wo uns die nächste Couchsurferin, Olga, erwartet. Es ist - wie die letzten Tage auch - übertrieben heiß, meistens über 33 °C. So hab ich mir Sibirien nicht vorgestellt! Bei der Suche nach der richtigen Adresse werden wir von der russischen (wohl von übertriebener Paranoia veranlassten) Baukunst überlistet - die Einfahrt zum gesuchten Haus befindet sich nicht in der Straße, nach der die Adresse lautet, sondern versteckt hinter vielen Nebenstraßen und umgeben von Mauern.

Endlich angekomen, werden wir zum Glück fürstlich von unserer Couchsurferin bekocht. Eigentlich wollten wir am nächsten Tag gleich weiter Richtung Omsk, doch es ist so heiß, dass wir beschließen, einen Pausentag einzulegen und zusammen mit unserer Gastgeberin an einen Badesee zu fahren. Ihre Freunde tauchen auch auf und grillen Schaschlick - ein gemütlicher Nachmittag!

Abends will uns Olga noch die Stadt zeigen und wir marschieren ein paar Stunden durchs nächtliche Tyumen. Hier gibt es eine ganz bekannte Brücke, an der frisch Verheiratete ein Vorhängeschloss anbringen und die Schlüssel in den Fluss werfen, als Symbol für eine dauerhafte Beziehung. Blöd nur, dass das viele Leute vorhaben und deshalb die Schlösser nach ein paar Monaten wieder entfernt werden ;)

Am nächsten Tag kommt jemand nicht recht aus den Federn, weshalb wir erst gegen 15 Uhr starten können.
Bei der Ausfahrt aus Tyumen überholt uns ein Auto, der Beifahrer lehnt sich aus dem Fenster, formt die Finger zur Pistole und "feuert" in unsere Richtung. Da hat wohl jemand schlechte Erfahrungen mit den Deutschen gemacht... Teilweise verständlich, aber dennoch traurig.
Kurz vor Feierabend treffen wir noch zwei Biker aus Polen und der Ukraine, die mit ihren BMWs in einem Monat durch Russland über die Mongolei nach Wladivostok wollen. Sie würden ca. 1000 km am Tag machen, sagten sie... na wenn das auf russischen Straßen noch Spaß macht?

Mit der BMW würde ich auch gerne durch Russland fahren...
Am Abend campen wir wieder und probieren das in Perm erworbene Mückenspray aus. Tatsächlich - es wirkt, und das sogar besser als das DEET-Spray, das ich noch von Kambodscha dabei habe. Wenn man nicht ständig selbst das Abendessen ist, schmecken die Nudeln doch gleich viel besser.

Anderntags machen wir recht viel Strecke und halten nur kurz mittags abei einem Cafè mit WiFi, um nachzusehen ob uns für Novosibirsk schon ein Couchsurfer eingeladen hat. Wider Erwarten Fehlanzeige... die rosigen Tage sind wohl vorbei, wo sich die Leute aus Perm und Ekaterinburg um uns gerissen haben.

Die Enfield und das Unwetter
Auch heute überholen uns wieder seltsame Gestalten: Einmal zeigt mir einer den Hitlergruß aus dem Beifahrerfenster, ein andermal werde ich beim Überholen derart in den Gegenverkehr gedrängt, dass ich scharf abbremsen und mich wieder weit hinten einreihen muss, um nicht vom entgegenkommenden LKW platt gemacht zu werden.
Abends campen wir wieder - nahezu mückenfrei!

Eigentlich hatten wir in Novosibirsk vor, ein Internetcafè zu finden um zu sehen, ob sich nicht doch ein Couchsurfer unserer erbarmt - doch es kommt anders. Kurz vor der Stadt treffen wir Igor, einen Biker aus der Gegend. Er telefoniert sofort mit einem Bekannten aus Novosibirsk, bei dem wir übernachten können.
Wir werden bei einem Cafè aufgesammelt und fahren Anton, userem Gastgeber, hinterher nach Novosibirsk. Er fährt einen Supersportler und man merkt, dass es ihm schwer fällt, sich an unser langsames Tempo anzupassen.
Es stellt sich heraus, dass er einen Laden für Motorradzubehör besitzt, in dem wir gleich das Stöbern anfangen. Ich habe schon Hoffnung, hier günstig an neue Reifen zu kommen, doch Fehlanzeige. Er hat nichts Passedes vorrätig, bestellen sei kompliziert, langwierig und überhaupt verdammt teuer. Für den Metzeler Tourance EXP würde ich ca. doppelt so viel wie in Deutschland zahlen... na dann versuche ich halt, auf meinen alten Schlappen noch bis nach Hause zu kommen.

Anton gibt sich immer als guter Gastgeber, läd uns zum Essen ein und organsiert nachts um 12 noch die Fahrt zu einer privaten Banja in der Umgebung - weil bei ihm das heiße Wasser nicht funktioniert. Obwohl es mir schon fast etwas zu spät am Tag ist, freue ich mich natürlich, endlich mal eine original russische Banja zu erleben. Komplett ausgestattet mit Saunahut liegt man auf der heißen Holzbank und wird mit einem Eichenzweig, der davor in kochemdem Wasser lag, verprügelt. Interessante Erfahrung, aber ich weiß nicht, ob ich das jeden Tag brauche...

Bottich zum Abkühlen nach der Banja
Am nächsten Tag werden wir zu einer Werkstatt begleitet, in der man den Startproblemen der Enfield nun endgültig auf den Grund gehen will. Es gibt wieder ein riesengroßes Hallo von wegen Dieselmotor in indischer Enfield, aber ungewaschen will keiner der Jungs am Moped schauben. Wir fahren also erst mal um die Ecke zur Autowäscherei und pusten den Dreck aus Mamadysh vom Lack.

Zurück in der Werkstatt folgt der Mechaniker dem Kabelverlauf, nimmt den Scheinwerfer ab - und hat binnen fünf Minuten den Defekt gefunden: Seltsamerweise war ein Massekontakt nicht isoliert und hat eine Steckverbindung gebrutzelt. Dreck abgekratzt und alles isoliert, schon startet die Enfield wieder wie eine Eins. Damn, da hätten wir theoretisch auch mal nachschauen können! Hinterher ist man bekanntlich immer klüger...

Da wir eigentlich für Anton noch zum Dank Kässpatzen machen wollen, begeben wir uns auf die Suche nach einem geeigneten Ding, das als Spätzlesieb herhalten könnte. Wir haben erst die Idee, eine Metallplatte zu kaufen und da Löcher hineinzubohren, finden aber im "Baumarkt" nichts Passendes. Eher spasshalber schauen wir nochmal in die Küchenabteilung - und was hängt da? Ein "Gnocchi Grater", zu gut deutsch "Spätzlehobel"!

Leider kommen wir nicht dazu, den Neukauf einzusetzen, weil Anton Ewigkeiten im Laden bleibt und danach unsere Einladung "vergessen" hat. Stattdessen treffen wir uns noch mit den anderen Bikern zu einer Ausfahrt duchrs abendliche Novosibirsk - mitsamt Videodreh. Ich drücke meine Kamera einem Typen in die Hand, der aus dem Beifahrerfenster des Autos heraus filmt, wie die ganze Truppe die Hauptstraße der Stadt entlang zum Bikertreff an der Brücke fährt. Super Spektakel!

Mit den Bikern von Novosibirsk